Dienstag, 30. Juni 2009
Der Juli-Block ...
Als ich endlich doch zu den ersten "inneren Bildern" zurück gekehrt bin und den Brief mit Anschrift sticken wollte - fiel plötzlich ein:
Früher haben sie ganz anders geschrieben und sie hatten auch ganz anderes Geld!
Der Block gefällt mir nicht so recht - vielleicht hat die eine oder andere von Euch ne bessere Idee - ich werde meinen aber nun so annähen.
Brigitte ist 2005 auf Storms Spuren gewandelt und hat so schöne Bilder von Heiligenhafen und dem Graswader gemacht - Danke fürs Zeigen dürfen! :-))
Heiligenhafen 2005
Montag, 29. Juni 2009
Juli-Block
»Wieb«, sagte er endlich, und es klang fast bittend, »kleine Wieb, das ist nun heut für lange Zeit das letzte Mal.« ...
... Fast grollend betrachtete er die Aufschrift mit seinen scharfen Augen, die noch immer der Brille nicht bedurften. »Von Heinz«, brummte er, nachdem er alle Stempel aufmerksam besichtigt hatte, »Zeit wär's denn auch einmal!«
Vergebens wartete der alte Marten, auch
aus des Vaters Augen einen Freudenblitz zu sehen; nur ein Zittern der Hand – wie er zu seinem
Trost bemerkte – konnte dieser nicht bewältigen, als er jetzt nach einer Schere langte, um den Brief zu öffnen. Und schon hatte er sie angesetzt, als Marten seinen Arm berührte: »Herr Kirch, ich darf wohl noch um dreißig Schilling bitten!«
»Wofür?« – Er warf die Schere hin. – »Ich bin der Post nichts schuldig!«
»Herr, Sie sehen ja wohl, der Brief ist nicht frankiert.«
Er hatte es nicht gesehen; Hans Adam biß die Zähne aufeinander: dreißig Schillinge; warum denn auch nicht die noch zum Verlust geschrieben! Aber – die Bagatelle, die war's ja nicht; nein – was dahinter stand! Was hatte doch der Pastor neulich hingeredet? Er würde nicht mit leeren Händen kommen! – Nicht mit leeren Händen! – Hans Adam lachte grimmig in sich hinein. – Nicht mal das Porto hatte er gehabt! Und der, der sollte im Magistrat den Sitz erobern, der für ihn, den Vater, sich zu hoch erwiesen hatte!
Hans Kirch saß stumm und starr an seinem Pulte; nur im Gehirne tobten ihm die Gedanken. Sein Schiff, sein Speicher, alles, was er in so vielen Jahren schwer erworben hatte, stieg vor ihm auf und addierte wie von selber die stattlichen Summen seiner Arbeit. Und das, das alles sollte er diesem... Er dachte den Satz nicht mehr zu Ende; sein Kopf brannte, es brauste ihm vor den Ohren. »Lump!« schrie er plötzlich, »so kommst du nicht in deines Vaters Haus!«
Der Brief war dem erschrockenen Boten vor die Füße geschleudert. »Nimm«, schrie er, »ich kauf ihn nicht; der ist für mich zu teuer!« Und Hans Kirch griff zur Feder und blätterte in seinen Kontobüchern. ...
Freitag, 12. Juni 2009
Was ich gerade lese ...
... ist "Hans und Heinz Kirch" - natürlich von Theodor Storm.
Hier findet ihr den ausführlichen Text - leider nur auf deutsch.
Here a selected text in english.
Und hier ein paar Foto-Impression von Heiligenhafen.